CO2 oder auch Kohlenstoffdioxid ist ein Bestandteil unserer Luft. Es ist gasförmig, geruchs-, farb- und geschmacklos und daher ohne geeignete Messgeräte nicht so einfach auszumachen. Giftig ist es zwar nicht, jedoch für den Menschen nicht atembar. Eine erhöhte Konzentration in der Luft kann daher dazu führen, dass das Karbonatgleichgewicht im Blut gestört wird. Auch kann das zusätzliche CO2 den Sauerstoffgehalt in der Luft verringern und somit zu Problemen führen.
Vor dem Betreten des mit CO2 angereicherten Raumes muss immer gründlich gelüftet werden. Kohlenstoffidoxid ist nicht brennbar, doch eine hohe Luftkonzentration kann zu Bewusstlosigkeit bis hin zum Tode führen!
Die Vorteile
Trotz der Gefahren, die das Gas birgt, kann sich sein Einsatz beim Indoor-Anbau mehr als lohnen. Denn Pflanzen können wesentlich mehr CO2 aufnehmen, als in der Luft vorhanden ist – und mehr CO2 bedeutet mehr Energie, ein schnelleres und besseres Wachstum und höhere Erträge.
Die Umwandlung von CO2 in Sauerstoff (Photosynthese) funktioniert nur mit Licht. Deshalb ist die Zugabe nur während der Belichtungszeiten empfehlenswert. “Nachts“ benötigen Pflanzen dagegen umso mehr Sauerstoff. Je mehr Licht zum Einsatz kommt, desto höher ist der CO2 Bedarf der Pflanzen. Eine hohe Lichtzufuhr kann ohne genügend CO2 von der Pflanze nicht genutzt werden.
Die normale Konzentration von CO2 in der Luft beträgt 340 ppm (parts per million).
Im Vergleich zu idealen Bedingungen ohne die Anreicherung der Luft durch Kohlenstoffdioxid kann der Ertrag bis zu 50% höher ausfallen, wenn das Gas ausreichend zum Einsatz kommt. Im Vergleich zu einer unterversorgten Pflanze sogar bis zu 80%.
Wird der Gehalt in der Luft auf 500 ppm erhöht, so wächst die Pflanze 15-20% schneller. Bei einer Erhöhung auf 700 ppm wird die Wuchsgeschwindigkeit sogar bis zu 40% erhöht.
Bei 1000 ppm können es 50% werden, darüber hinaus bringt keinen Mehrwert, schadet aber auch nicht.
Durch den beschleunigten Wuchs wird auch die Reife beschleunigt, so dass 10-14 Tage früher geerntet werden kann. Dadurch steigt wiederum die Effizienz der Lampe.
Auch wenn die Temperatur im Grow-Room andauernd zu hoch ist, empfiehlt es sich CO2 zuzuführen, denn je höher die CO2 Konzentration, desto höher dürfen auch die Temperaturen sein ohne die Pflanze zu beeinträchtigen. Maximal jedoch 30° Celsius.
CO2 ist schwere als Luft und sinkt somit auf den Boden der Anbaufläche. Auch hat sich herausgestellt, dass die Pflanze es am besten verarbeiten und bereitstellen kann, wenn es an die Pflanzenspitzen gebracht wird.
Es kann hinsichtlich des Pflanzenwachstums Sinn machen CO2 über die gesamte Dauer zuzuführen, in der ersten Zeit des Wachstums kann sich dies jedoch auch negativ auswirken. Ab Beginn der Blütephase reicht deshalb im Allgemeinen um gute Ergebnisse zu erzielen.
Hier noch mal die wichtigsten Punkte auf einen Blick:
- Pflanzen benötigen CO2 nur tagsüber
- nachts viel Sauerstoff (gut lüften)
- je stärker die Lichtquelle, desto höher der CO2 Bedarf
- bei zu hohen Temperaturen (bis 30°) hilft mehr CO2
- Konzentration von 500 ppm erhöht das Wachstum um 15-20%
- Konzentration von 700 ppm erhöht das Wachstum um bis 40%
- schnelleres Wachstum = frühere Ernte, dadurch weniger Strom und mehr Ernten im Jahr
- bis zu 50% bzw. 80% höhere Erträge möglich
- eine für die Pflanzen zu hohe Menge an CO2 gibt es nicht
- CO2 ist schwere als Luft und sinkt deshalb auf den Boden des Grow-Rooms
- immer direkt an die Pflanzenspitzen bringen
Die Nachteile bei Unterversorgung
Vor allem, wenn der Grower nicht die Möglichkeit hat ständig und gut zu lüften, kann es dadurch zu einer Unterversorgung an Kohlenstoffdioxid kommen. Hier die Folgen:
- Konzentrationssenkung auf 150 ppm = langsameres Wachstum um 30-40%
- verspätete Ernte
- weniger Ernte
- aufgewendete Energie durch Licht und Strom kann u.U. nicht voll genutzt werden
Anwendung
Am einfachsten mischt man CO2 wohl in Form von CO2-Tabletten über das Gießwasser bei. Der einfachen Anwendung steht die schlechtere Aufnahme gegenüber. Die Pflanze kann das CO2 wesentlich besser aufnehmen und verarbeiten, wenn es gasförmig gegeben wird.
Dies kann durch Trockeneis, durch einen Verbrennungsvorgang, einen Gärprozess oder komprimiertes CO2 in Flaschen erreicht werden. Eine sehr gute Möglichkeit bietet allerdings auch der neue CO2-Booster.