Grundsätzlich empfehlen wir für den Eigenbedarf, also zu Hause, auf Erde anzubauen und für kommerzielle Zwecke, im Gartencenter oder Ähnliches, den hydroponischen Anbau. Dies ergibt sich aus verschiedenen Eigenschaften der Grow-Methoden.
Beim hydroponischen Grow ist die Luftfeuchtigkeit, der EC-Wert sowie der PH-Wert von enormer Bedeutung. Das macht diese Art des Growens relativ aufwendig, hat aber auch eine Reihe von Vorteilen.
Vorteile des hydro- oder aeroponischen Anbaus
So kann sich der Gärtner, der sämtliche Voraussetzungen erfüllen kann, über einen schnelleren Wuchs mit stark gesteigerter Ernte freuen. Es lassen sich also nicht nur mehr Ernten im Jahr einfahren, sondern auch mehr Quantität pro Ernte. Die Wurzeln werden besser mit Sauerstoff versorgt und ziehen sich die Nährstoffe, die sie benötigen aus der Nährlösung. Diese läuft anschließend wieder ab.
Das Medium an sich, Cocosfasern, Steinwolle, Hydrocorrels oder auch der aeroponische Anbau ganz ohne Medium, bietet keinerlei Speicherung von Nährstoffen, während Erde immer noch einen Teil der Nährstoffe speichert bzw. puffert. Hydrocorrels können nach entsprechender Behandlung wiederverwendet werden.
Die Nährstoffe werden direkt zu den Wurzeln gebracht. Auf diese Weise können sie von der Pflanze optimal aufgenommen werden. Der erhöhte Sauerstoffgehalt um die Wurzeln herum sorgt für das beschleunigte Wachstum.
Das schnellere Wachstum bringt aber auch Nachteile mit sich.
Nachteile des hydro- oder aeroponischen Anbaus
Da die Pflanzen schneller wachsen benötigen sie sehr viel mehr Aufmerksamkeit, Feingefühl und Präzision. Je größer die Pflanze, desto mehr Nährstoffe werden benötigt. Auch die Zusammensetzung der Nährlösung muss öfter bzw. schneller den Anforderungen angepasst und präzise eingehalten werden.
Ein komplettes hydroponisches System richtig einzustellen klappt meistens nicht auf Anhieb und braucht einige Zeit, Erfahrung und Anpassungen. Fehler werden nicht verziehen und wirken sich sofort aus. Temperatur, pH-und EC-Wert müssen laufend kontrolliert werden.
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Wie bereits erwähnt speichern die verschiedenen Growmedien, die beim hydro- und aeroponischem Anbau zur Anwendung kommen keinerlei Nährstoffe und kommen nicht mit Erde in Berührung. Zwar können organische Zusatzstoffe gezielter eingesetzt werden, um das Wachstum, den Wirkstoffgehalt, den Ertrag, das Aroma und den Geschmack zu verbessern. In den letzten beiden Punkten wird die Pflanze jedoch niemals an den Standard vom Anbau auf Erde heranreichen.
Stellt Euch eine Tomate aus dem Supermarkt vor, die irgendwo in einem Nachbarland in einem riesigen Gewächshaus auf "Watte" wächst und zum Vergleich eine Tomate aus Eurem Garten.
Hier noch einmal eine Übersicht über alle Vor- und Nachteile als Entscheidungshilfe:
Vorteile |
Nachteile
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Erde |
- herkömmliche Methode
- völlig biologischer Anbau möglich
- billiger
- gute Erträge bei fachkundiger
Anwendung
- verschiedene
Geschmacksrichtungen je
nach Zusammensetzung der Erde
(variiert je nach Region)
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- aufwendige Methode (Gewicht, Schmutz)
- Substrate sind anfälliger für
Krankheitserreger und Schädlingsbefall
- "schwierige" pH-Wert Messung der Erde
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Hydroponik |
- höhere Erträge
- schnelleres Pflanzenwachstum
- sauberer
- einfache Handhabung mancher
Systeme
- spezielle pH- und EC-Messgeräte für optimale Erträge
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- hohe Anschaffungskosten der Anlage, die sich aber
aufgrund der jahrelangen Nutzung rentieren
- kostspielige Messgeräte, mit denen jedoch
außergewöhnlich hohe Erträge möglich sind und
Dünger gespart wird
- einheitlicher Geschmack durch die verwendeten Düngemittel, da das Substrat selbst inert ist
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