Beim Heimanbau gilt es stets die optimalen Bedingungen zu simulieren, die draußen herrschen können. Hierbei spielen viele Faktoren eine Rolle, die gleichermaßen beachtet werden müssen, um einen erfolgreichen Grow zu gewährleisten.
Dazu gehören ein luftiges Substrat, Nährstoffe, Wasser und milde Temperaturen ebenso wie Sauerstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff und ausreichend Licht. Wird keiner dieser Faktoren vernachlässigt, kann sich die Pflanze voll entfalten.
Der Prozess, der die Pflanze zum wachsen bringt, wird Photosynthese genannt. Dabei absorbiert das Chlorophyll die von der Pflanze benötigte Energie des Sonnenlichts, um CO2 in Glukose (Zucker) umzuwandeln. Aus diesem Zucker und den Mineralsalzen, die die Pflanze dem Boden entnimmt, produziert die Pflanze ihre eigenen Nährstoffe und sorgt auf diese Weise für ihre optimale Versorgung.
Beim Heimanbau ist es nun Aufgabe des Züchters diesen Prozess der Natur mit technischen Hilfsmitteln zu unterstützen. So können beim Innenanbau sämtliche Faktoren über den gesamten Grow hin optimiert werden, was im Freien nur selten der Fall sein dürfte. Auch bekommt man nur sehr selten Probleme mit Schädlingen.
Doch wie sehen die idealen Umgebungsbedingungen aus und wie lassen sie sich künstlich erschaffen?
Licht
Einer der wichtigsten Faktoren ist natürlich das Licht. Es wird von der Pflanze gebraucht um CO2 aufzunehmen und sich optimal zu entwickeln.
Verfügt die Pflanze nicht über ausreichend Licht wird sie zu mickrig und neigt zum Spargeln. D.h. sie streckt sich auf der Suche nach Licht nach oben und legt kaum noch Wert darauf kräftiger zu werden. In der Folge wird sie immer länger, kann sich aber unter Umständen selbst nicht mehr halten und knickt ab. Eine Pflanze, die einmal gespargelt hat, kommt nur in seltenen Fällen wieder in die richtige Spur.
CO2 und Sauerstoff
CO2 und Sauerstoffmoleküle befinden sich in der Luft und werden für die Photosynthese gebraucht. So werden Pflanzen in der freien Natur automatisch durch den Wind ständig frisch damit versorgt.
Beim Innenanbau stellen diese Faktoren jedoch die am schwierigsten zu kontrollierenden Parameter dar. Die Lösung hierfür heißt Ventilator!
Durch Ab- Zu- und Umluftventilatoren wird dafür gesorgt, dass ein ausgeglichenes Temperaturverhältnis entsteht. Auch werden CO2-Mängel ausgeglichen, indem die warme, feuchte Luft mit einem geringen CO2-Anteil abgeführt und frische Luft mit hohem Anteil in den Growraum zugeführt wird.
Bekommt die Pflanze nicht genug frische Luft oder eine künstliche Zufuhr von CO2 und Sauerstoff, kann das Wachstum der Pflanze komplett zum Erliegen kommen.
Wasser
Wasser dient der Pflanze als Transportmittel für Nährstoffe und in Kombination mit CO2 als Ausgangsstoff für die Produktion von Nährstoffen. Bei der Heimzucht erfolgt die Bewässerung auf Erde am besten mit der Hand. So lässt es sich bei mehreren Pflanzen am besten auf die individuellen Bedürfnisse und Wassermengen eingehen. Auch können bei vielen automatischen Bewässerungssystemen die feinen Schläuche sehr leicht verstopfen.
Substrat
Damit sich auch die Wurzeln optimal entwickeln können ist es notwendig, dass auch sie ausreichend Sauerstoff bekommen. Sowohl beim Anbau auf Erde als auch beim Anbau auf Hydromedien sollte daher ein luftiges Substrat gewählt werden. Auch sog. Airpots sorgen durch ihre einzigartige Beschaffenheit für eine zusätzliche Versorgung der Wurzeln mit Sauerstoff.
Nur wenn der Boden die richtige Struktur hat, kann die Pflanze ihn durchwurzeln, kann er Wasser und Sauerstoff speichern, können Dränage und die komplexen chemischen Prozesse funktionieren, die für das Gedeihen der Pflanze wichtig sind.
Der pH-Wert
Am besten gedeihen Pflanzen jedoch, wenn das Substrat zusätzlich über einen pH-Wert (auf Erde) von zwischen 6 und 7 verfügt,
in hydroponischen Systemen am besten zwischen 5,5 und 6,5.DIes kann je nach Art und Gattung der Pflanze veriieren.
Nährstoffe
Nährstoffe können der Pflanze entweder schnell mithilfe eines Zerstäubers über die Blätter (Blattdüngung) oder über das Gießwasser exakt zugeführt werden oder aber langsam und kontinuierlich über Düngemittel und Strukturverbesserer im Substrat an sich.
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Nährstoffen - die primären Nährstoffe und die sekundären Nährstoffe:
Die primären Nährstoffe, auch Makronährstoffe, sind Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K), Kalzium (CA), Schwefel (S) und Magesium (Mg). Diese sechs Elemente sind unentbehrlich für das Wachstum der Pflanze und müssen in großen Mengen zugeführt werden.
Sekundäre Nährstoffe, auch Mikronährstoffe, sind Eisen (FE), Bor (B), Molybdän (Mo), Mangan (Mn), Kupfer (Cu), Chlor (Cl), Zink (Zn), und Kobalt (Co). Diese Elemente sind nicht weniger wichtig, werden jedoch in viel geringeren Mengen gebraucht.
Der Nährstoffgehalt lässt sich über den EC-Wert messen.
Luftfeuchtigkeit
Die Luftfeuchtigkeit sollte über die gesamte Zuchtphase zwischen 50% und 80% betragen.
In der Wachstumsphase sollte die Luftfeuchtigkeit möglichst hoch gehalten werden, während der Hygrometer sobald die Pflanze Früchte ansetzt nicht mehr als 60% anzeigen sollte, da den Früchten ansonsten Schimmel droht.
Während dem Trocknen (bei Kräutern), darf die Luftfeuchtigkeit gerne unter 50% betragen.
Dies wird erreicht durch Zu- und Abluft oder durch das Hinzunehmen von Luftbe- oder entfeuchtern.
Temperatur
In erster Linie darf die Differenz der Temperatur zwischen der Tages- und Nachtphase nicht mehr als 10°C betragen.
Zwischen tagsüber 28° und nachts 21°C ist dabei perfekt.
Die ideale Bodentemperatur beträgt 22 - 24°C.
Die Temperatur des Nährstoffes sollte zwischen 18 und 21°C liegen, um einen hohen Sauerstoffsättigungsindex zu erhalten und einen Befall von Pathogenen an den Wurzeln zu vermeiden.
Auch dies hängt natürlich immer von der zu pflanzenden Art und Gattung ab. Es gilt sich stets vorher gut zu informieren.